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Denkwerkstatt für eine gedankenvolle Stadt


Unser Versprechen gilt: die ZEITGEIST Asset Management GmbH will von Anfang an die Stimmbreite der Bürger*innen von Hohenschönhausen einfangen. Eine gemischte Quartiersnutzung aus nachhaltigem Wohnungsbau, neuen Arbeitsflächen und viel Grünraum sollte schließlich alle ansprechen. Denkwerkstatt für eine gedankenvolle Stadt Am 7. April 2022 wurde deshalb zum zweiten Mal eine so genannte Denkwerkstatt auf dem Gelände abgehalten. Eine bunte Mischung aus politisch, wirtschaftlich und gemeinnützig motivierten Nachbar*innen folgten der Einladung. Von der lokalen Grünenfraktion bis hin zu Vertreter*innen der IHK. Organisiert vom Markenstrategie-Team der Dan Pearlman Group wurde die Werkstatt in zwei große Themenblöcke unterteilt. Der erste Part setzte sich mit Fragen der „Urbanität und Nachbarschaft“ auseinander. In Block 2 kreiste alles um die Begriffe „Mobilität und Nachhaltigkeit“. Der Aufbau war in beiden Teilen identisch. Expert*innen aus unterschiedlichen Betätigungsfeldern versorgten die Anwesenden eingangs mit spannenden Impulsen. Anschließend wurde das Gehörte in drei rotierenden Tischkonstellationen diskutiert. Die dabei formulierten Ideen, Fragen, aber auch Sorgen wurden auf einer Mindmap festgehalten. Nach und nach füllten sich die im Raum stehenden Stellwände so mit Notizzetteln – ein buntes Blättermeer voller Zukunftspotenzial. Part I – „Urbanität und Nachbarschaft“ Soweit der Rahmen, nun zur Umsetzung. Der erste Teil zum Begriffspaar „Urbanität und Nachbarschaft“ wurde mit einem Kurzvortrag von Cornelia Bredt eröffnet. Die Marketing-Leiterin der Wien 3420 aspern Development AG zeigte am Beispiel der in Wien entstehenden Aspern Seestadt, wie moderne Stadtteilentwicklung aussehen kann. Hier entsteht quasi eine Microstadt inmitten der Großstadt. Martin Jasper von Jasper Architects zeigte mit seinem Impulsreferat, wie wichtig eine Gemischtnutzung für den Erfolg städtebaulicher Projekte ist. Ergänzend dazu hob Dr. Cordelia Polinna von Urban Catalyst in ihrem Beitrag die Wichtigkeit gemeinschaftlicher Räume hervor, gerade angesichts zunehmender Digitalisierung und schwindenden Einzelhandels. Im Anschluss wurde zunächst diskutiert, dann präsentiert. Der erste Tisch fragte danach, wie viel Nutzmischung wünschenswert sei. Aufgrund der schleichenden Gewerbekrise, so waren sich die meisten einig, müsse es auch berufliche Perspektiven im Quartier geben. Es kommt nach Einschätzung der Gruppe auf ein innovatives Modell an, um eine ausgewogene und bedürfnisgerechte Mischung aus Kultur, Wohnen und z.T. emissionsstarkem Gewerbe zu gewährleisten. Der zweite Tisch fragte nach der „Stadt von Morgen“. Die Möglichkeit einer engen Verzahnung von Wohnen und Arbeiten war eine der Visionen hierfür. Etwa indem Gebäude geschafft werden, deren Untergeschoss Raum für Industrie und Kleingewerbe bietet, während in den oberen Etagen Housing-Konzepte unterschiedlicher Art zu finden sind. Auch sahen viele Beteiligte das Projekt als Gelegenheit, Hohenschönhausen allgemein attraktiver zu machen. Das momentan eher losgelöste Areal könne durch Anbindungen und Zuwege wieder Teil der umgebenden Sozialstrukturen werden. Nicht zuletzt plädierte man für mehr Orte mit Aufenthaltsqualität und Treffpunkte für eine diverse Nachbarschaft. Am dritten und letzten Tisch ging es wiederum um den konkreten Mehrwert für Hohenschönhausen. Hier wünschten sich viele einen Ausbau von Zuwegen und öffentlichem Personennahverkehr. Auch könne man durch kulinarische Angebote und attraktiven öffentlichen Raum die Besucher*innen der Gedenkstätte länger halten. Zudem wurden Möglichkeiten politischer Partizipation sowie eines lebendigeren Miteinanders diskutiert: vom schwarzen Brett mit Raum für Meinungen über Mehrgenerationenwohnen bis hin zu einer Quartiers-App. Part II – „Nachhaltigkeit und Mobilität“ In der zweiten Hälfte der Denkwerkstatt drehte sich dann alles um Nachhaltigkeits- und Mobilitätsfragen. Eingangs präsentierte Dustin Dennstedt, Experte für Energieeffizienz und die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens in Berlin, Möglichkeiten, das Quartier klimaverträglich zu gestalten. Anschließend zeigte Ingo Kucz, Mobilitätsberater von White Octopus, wie sich Verkehr vor allem dadurch reduzieren lässt, dass fußläufige Erreichbarkeiten geschaffen werden. Fragen der Mobilitätsgerechtigkeit kommen für ihn an erster Stelle, dann erst sollte die tatsächliche Verkehrsplanung folgen. Im letzten Impulsvortrag des Tages stellte Michael Bartnik von Jelbi die ökologischen und sozialen Benefits vor, die sich ergeben, wenn ÖPNV und Sharing-Mobilität einander sinnvoll ergänzen. Auch hierzu gab es im Anschluss jede Menge spannende Diskussionen. Der erste Tisch fragte nach der passenden „Nachhaltigkeitsstrategie“ für das neue Quartier. Die Bodenversiegelung, die derzeit auf dem Areal herrscht, müsse zugunsten von Regenwasserversickerungen aufgelockert werden. Auch wurde ein gangbares Modell angerissen, bei dem 35 Prozent der Quartiersenergie durch Photovoltaik gewonnen werden. Hitzig diskutiert wurde hingegen, wie man die dafür notwendigen Anfangsinvestitionen sozial verträglich abfedern kann. Der zweite Tisch kreiste um die Frage, welche Rollen „Klima, Natur und Biodiversität“ auf den 27 Hektar spielen sollen. Von Grünstreifen, Feuchtbiotopen wie Teichen oder „Animal Friendly Design“, etwa in Form natürlicher Untergründe, war hier die Rede. Auch eine sozial wie ökologisch sinnvollere Gebäudenutzung und -Architektur – kein Leerstand ! – wurden als ergänzende Faktoren genannt. Der letzte Tisch befasste sich schließlich mit der Frage, von welchen Mobilitätsformen die Nachbarschaft am meisten profitieren würde. Dabei wurden Synergien genannt, die sich aus gewerbetreibender Technologie und Anwohnerbedarf ergeben könnten, von Shared-Mobility über Ladestationen bis hin zu Haltebuchten. Auch die direkte Anbindung an die umgebenden Siedlungsstrukturen und die sich dadurch eröffnenden Verkehrswege und Fortbewegungsmöglichkeiten kamen dabei noch einmal zur Sprache. Die Denkwerkstatt kann als voller Erfolg betrachtet werden. Die Hohenschönhauser*innen haben bewiesen, dass sie voller Ideen stecken, um die 27 Hektar Möglichkeiten voll und ganz auszuschöpfen. Wir sind sicher, mit dieser Sammlung an Inspiration auf eine tolle Werkzeugkiste zurückgreifen zu können. Eine Werkzeugkiste, die uns hilft, einen Ort zu gestalten, der Identifikationsfläche, Chancen und Gemeinschaft für alle bietet. Die vollständige Dokumentation zur Denkwerkstatt 2 kann hier angesehen werden (PDF).


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